Wenn der Fußball zur Nebensache wird

"Wir wünschen uns den Travemünder Capitano am Spielfeldrand, dann ist der Freitag Top“

Beim TSV Travemünde steht man zusammen. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Lübeck – Am Freitagabend kommt es in der Kreisliga Südost zu einem Duell zweier Mannschaften, die in der Tabelle nach oben schauen. Der TSV Travemünde empfängt den SV Viktoria 08. Beide verfügen über eine Menge Qualität in den Reihen, doch haben zuletzt nur einen Teilerfolg feiern können. Die Gefühlslage war bei beiden Mannschaften ähnlich, sodass die Motivation nun groß ist, den Punkt mit einem Dreier zu bestätigen.

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Der TSV Travemünde kam am vergangenen Sonntag nicht über ein torloses Remis bei der SG Breitenfelde/Mölln hinaus. Wieder einmal haderten die Monte-Kicker mit ihrer Chancenverwertung, denn gleich mehrfach ragte der gegnerische Torhüter heraus und verhinderte den Führungstreffer. Hinten dagegen war man gewohnt sicher und ließ kaum etwas zu. So stand auf beiden Seiten die Null. Die beiden verlorenen Punkte schmerzen sehr, denn der Abstand zur Spitze hat sich nochmals vergrößert. Reinfeld/Kronsforde ist bereits neun Zähler entfernt. Dennoch ist der Tabellenführer die bis dato einzige Mannschaft, die den Verbandsligaabsteiger bezwingen konnte. Bittere Remis sorgen für Enttäuschung an der Ivendorfer Landstraße. Nun steht das Spiel gegen den SV Viktoria 08 an und dort soll vorne endlich der Knoten platzen. Die Chancen sind da, denn bis vor das gegnerische Tor sieht es sehr gut aus, doch im Abschluss fehlte es oft an Genauigkeit. Sei es ein Lennard Prüßmann, der erst bei zwei Saisontreffern steht, oder aber Steven Tag. Beide waren in der Verbandsliga trotz des Abstiegs verlässliche Knipser. Nun bekam der Kader in der Spitze nochmal mehr Optionen und Qualität dazu, doch das Einzige, was fehlt, sind die Treffer. Diese sollen her, denn der Knoten muss platzen. Zu Hause haben die Travemünder drei der vier Spiele gewonnen, dabei acht ihrer insgesamt elf Tore erzielt. Vor allem vor zwei Wochen gegen den TSV Gudow hoffte man, dass der Bann endlich gebrochen war, denn es gab einen 4:0-Sieg. Im zweiten Durchgang fielen die hochverdienten Treffer und dennoch war die Effizienz sehr dürftig. Allein in den ersten 45 Minuten wurden sieben Hochkaräter liegengelassen. Nun gegen den SVV möchte man oben dranbleiben, die Serie von sieben ungeschlagenen Spielen fortsetzen, doch vor allem für ein Trio aus der Mannschaft gewinnen. Trainer Christian Jetz sagte zu HL-SPORTS: „Für uns kommt es aktuell knüppeldick, die letzten 7 Tage waren zum Vergessen, in denen der Sport für uns in den Hintergrund gerückt ist. Erst hat sich Maxi Tilting im Pokalspiel gegen Roter Stern so schwer am Knie verletzt, sodass definitiv die Saison und möglicherweise seine Zeit als aktiver Fussballer beendet ist. Dann hat uns die schwere Erkrankung unseres Kapitäns und Antreibers Pascal Schönknecht aus dem Nichts getroffen, auch hier wissen wir nicht, ob und wann er uns als Spieler wieder zur Verfügung stehen kann. Und wäre das nicht genug, ereilte uns nun die Nachricht, dass unser spielstarker Neuzugang Yll Murati wieder verlassen und in seine Heimat in den Kosovo zurückkehren muss, die Hürden der Bürokratie sind unüberwindbar – trotz Integration, Job und Wohnung in Lübeck!!! Drei Ausfälle, die uns menschlich sehr wehtun und gerade in der Defensive ein Große Lücke reißen. Daher stehen für uns die schnelle und vollständige Genesung und die Besten Wünsche für unsere drei Freunde und Mitspieler über allem. Wir werden versuchen, in Yll’s vorerst letztem Spiel für unsere drei Jungs einen Sieg gegen Viki zu holen. Unter diesen Umständen dürfte es eine Mammutaufgabe werden.“

Der SV Viktoria 08 blieb zuletzt dreimal sieglos. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Sieglosserie durch personelle Ausfälle

Der SV Viktoria 08 steckt derzeit in einer Phase, die sie in der Vergangenheit bereits nicht zu selten begleitet hat. Der September ist geprägt von vielen Ausfällen, sodass Trainer Timur Akgün auf zahlreiche Spieler verzichten muss. Dass diese Qualität, die derzeit nicht zur Verfügung steht, für einen Kreisligisten unmöglich aufzufangen ist, das ist logisch, dennoch waren die vergangenen Auftritte nicht schlecht. Es gab zwar seit mittlerweile drei Spielen keinen Sieg mehr, doch auch nur eine Niederlage. Beim 0:0 gegen Pansdorf II biss man sich an einem sehr kompakten Gegner die Zähne aus. In Schlutup war man nicht clever genug, nutzte die sich gebotenen Chancen einfach nicht und machte hinten zu einfache Fehler. Am vergangenen Sonntag warf der Auftritt allerdings Fragen auf, zumindest ab der 60. Minute. Mit 3:0 führten die Lübecker an der heimischen Falkenwiese, man war bereits auf der Siegerstraße, doch ließ im Anschluss nahezu alles vermissen. So gab es gegen den VfL Rethwisch nur ein 3:3-Remis. Zwei verlorene Punkte, die Akgün durchaus ärgerten, denn diese ließen sich als „unnötig“ einordnen. Nun heißt es allerdings, die kleine Sieglosserie zu beenden und bei einem Top-Team der Liga zu punkten. Es ist das dritte Auswärtsspiel in dieser Saison, ein Sieg gegen Lübeck 1876 steht der Niederlage in Schlutup gegenüber. Der Trainer sagte vor dem Duell unter Flutlicht: „Wir freuen uns auf die Partie in Travemünde. Alte Freunde wiedersehen und mit ihnen ein hoffentlich tolles Spiel zeigen. Dennoch, das Spiel ist zweitrangig, trotz aller Motivation. Wir wünschen uns den Travemünder Capitano am Spielfeldrand, dann ist der Freitag Top.“

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